2 William Amburn und William Kanos
Zwei Amerikaner kommen nur bis Dornbirn
Dornbirn/Bregenz, 16. März 1945
„Betrifft: Aufgreifung und Festnahme von 2 amerikanischen Kriegsgefangenen am 16.3.1945 durch SS-Untersturmführer Meister der Schutzpolizei Luger in Dornbirn.
Vernehmungsniederschrift.
Polizeilich vorgeführt wird der festgenommene Kriegsgefangene William F. Amburn, geb. am 21.11.1921 in Maryville-Tennessee U.S.A., protestantisch, ledig, Landwirt. Ist angeblich am 13.3.1945 aus München, teilweise mit Bahn, teilweise zu Fuß aus dem Lager Moosberg (sic!)/nordöstlich München geflüchtet und wollte in die Schweiz. Genannter hatte eine Landkarte von Vorarlberg mit Grenzverkehr nach der Schweiz, dann 1 Eisenbahnkarte von Süddeutschland und 2 Fluchtskizzen bei sich und ist angeblich wegen Mangel an Lebensmittel geflüchtet. Er beherrscht die deutsche Sprache und seine Muttersprache ist Englisch.“[1]
Auf dem Revier der Schutzpolizei in Dornbirn werden zwei amerikanische Soldaten einvernommen.
Einen Tag zuvor sind sie mitten in der Nacht von Lindau, vorbei am Militärbad, nach Bregenz marschiert. Und von dort weiter nach Dornbirn. Dort werden sie gefasst.
Die beiden Gis, William F. Amburn und sein Kamerad William J. Kanos, waren während der Ardennenoffensive in Belgien in deutsche Hände geraten. Als Kriegsgefangene wurden sie im Stammlager VII A in Moosburg an der Isar nordöstlich von München interniert.
William Amburn berichtet während seines Verhörs in Dornbirn ausführlich von ihrer versuchten Flucht. Er schildert, wie die Kriegsgefangenen des Stalag VII A nach Luftangriffen zu Aufräumarbeiten eingesetzt wurden, oder auch in der Landwirtschaft, und wie leicht sich bei diesen Gelegenheiten von Fremdarbeitern im Tausch gegen Zigaretten oder auch durch Zufall Karten, Kompässe und Zivilkleider organisieren ließen. Zuletzt hatten Kanos und er am 13. März 1945 in einem durch Bomben beschädigten Bahnhofsgebäude bei München gearbeitet.
Nicht nur aus Pflichtgefühl als Soldaten, sondern auch wegen des großen Hungers hätten sie sich entschieden zu fliehen. Die deutschen Wachen hätten nur auf den Vordereingang des Gebäudes geachtet.
Unter ihren Armeeuniformen hatten sie schon im Lager Zivilkleidung versteckt – und waren so zu Fuß nach München gegangen. In München-Pasing hatte Amburn zwei Fahrkarten nach Kaufbeuren gekauft. Dort wechselten die beiden in einen Zug nach Kempten, dann nach Immenstadt und von dort weiter nach Lindau. Gegen 2.00 in der Früh am 15. März, sind sie, so gibt Amburn an, kurz vor Lindau ausgestiegen und zu Fuß nach Bregenz weiter gelaufen – und von dort über Lauterach nach Dornbirn. Ihr Plan über Lustenau in die Schweiz zu entkommen, schlug freilich fehl. Am 16. März um 18.30 Uhr wurden sie in der Dornbirner Brückengasse festgenommen.
2 William Amburn und William Kanos
Zwei Amerikaner kommen nur bis Dornbirn
Dornbirn/Bregenz, 16. März 1945
„Betrifft: Aufgreifung und Festnahme von 2 amerikanischen Kriegsgefangenen am 16.3.1945 durch SS-Untersturmführer Meister der Schutzpolizei Luger in Dornbirn.
Vernehmungsniederschrift.
Polizeilich vorgeführt wird der festgenommene Kriegsgefangene William F. Amburn, geb. am 21.11.1921 in Maryville-Tennessee U.S.A., protestantisch, ledig, Landwirt. Ist angeblich am 13.3.1945 aus München, teilweise mit Bahn, teilweise zu Fuß aus dem Lager Moosberg (sic!)/nordöstlich München geflüchtet und wollte in die Schweiz. Genannter hatte eine Landkarte von Vorarlberg mit Grenzverkehr nach der Schweiz, dann 1 Eisenbahnkarte von Süddeutschland und 2 Fluchtskizzen bei sich und ist angeblich wegen Mangel an Lebensmittel geflüchtet. Er beherrscht die deutsche Sprache und seine Muttersprache ist Englisch.“[1]
Auf dem Revier der Schutzpolizei in Dornbirn werden zwei amerikanische Soldaten einvernommen.
Einen Tag zuvor sind sie mitten in der Nacht von Lindau, vorbei am Militärbad, nach Bregenz marschiert. Und von dort weiter nach Dornbirn. Dort werden sie gefasst.
Die beiden Gis, William F. Amburn und sein Kamerad William J. Kanos, waren während der Ardennenoffensive in Belgien in deutsche Hände geraten. Als Kriegsgefangene wurden sie im Stammlager VII A in Moosburg an der Isar nordöstlich von München interniert.
William Amburn berichtet während seines Verhörs in Dornbirn ausführlich von ihrer versuchten Flucht. Er schildert, wie die Kriegsgefangenen des Stalag VII A nach Luftangriffen zu Aufräumarbeiten eingesetzt wurden, oder auch in der Landwirtschaft, und wie leicht sich bei diesen Gelegenheiten von Fremdarbeitern im Tausch gegen Zigaretten oder auch durch Zufall Karten, Kompässe und Zivilkleider organisieren ließen. Zuletzt hatten Kanos und er am 13. März 1945 in einem durch Bomben beschädigten Bahnhofsgebäude bei München gearbeitet.
Nicht nur aus Pflichtgefühl als Soldaten, sondern auch wegen des großen Hungers hätten sie sich entschieden zu fliehen. Die deutschen Wachen hätten nur auf den Vordereingang des Gebäudes geachtet.
Unter ihren Armeeuniformen hatten sie schon im Lager Zivilkleidung versteckt – und waren so zu Fuß nach München gegangen. In München-Pasing hatte Amburn zwei Fahrkarten nach Kaufbeuren gekauft. Dort wechselten die beiden in einen Zug nach Kempten, dann nach Immenstadt und von dort weiter nach Lindau. Gegen 2.00 in der Früh am 15. März, sind sie, so gibt Amburn an, kurz vor Lindau ausgestiegen und zu Fuß nach Bregenz weiter gelaufen – und von dort über Lauterach nach Dornbirn. Ihr Plan über Lustenau in die Schweiz zu entkommen, schlug freilich fehl. Am 16. März um 18.30 Uhr wurden sie in der Dornbirner Brückengasse festgenommen.